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Fußkettchen

Wie werden Fußkettchen getragen?

Fußkettchen und Fußbänder erfreuen sich auch in Europa zumindest in der warmen Jahreszeit und in sonnigen Gefilden zunehmender Beliebtheit. Sie werden weit überwiegend von Frauen getragen und lenken die Aufmerksamkeit der Betrachter auf die Anmut der Füße und Beine der Trägerin.

Ähnlich wie zahlreiche Armbänder bieten sich viele, wenn auch nicht alle Fußkettchen dazu an, sie mit Zehenringen oder Anhängern verschiedenster Machart zu kombinieren, und das Schmuckstück dadurch ganz speziell, dem Tag oder Anlass entsprechend, zu variieren.

Die Länge eines Fußkettchens wirkt sich darauf aus, wie es sich trägt und wahrgenommen wird. Fußkettchen, die alltäglichen Beschäftigungen nicht in die Quere kommen sollen, dürfen nicht zu locker sitzen, weil sie sonst abrutschen könnten und die Gefahr besteht, dass sie unter die Ferse geraten.

Als übliche Maße für die richtige Länge werden im Allgemeinen der Umfang der Fußfessel plus 0,8 bis 3 cm angegeben, je nachdem, ob ein festerer Sitz beabsichtigt ist, oder eher ein auffälligeres loses Tragen dem Schmuckstück mehr Raum für Bewegung lässt.

Arten von Fußkettchen

Im Englischen gibt es für um den Knöchel (den "ankle") getragene "Fußarmbänder" die Bezeichnungen "anklet", "ankle bracelet", "ankle chain" und "ankle string", was einen Hinweis auf die vielfältigen Macharten von Fußkettchen gibt. Für die Herstellung verwendete Materialien können Edelmetalle wie Gold oder Silber, aber auch Eisen oder Holz, Kunststoff, Nylon, Gewebe, Perlen, Muscheln oder Leder sein.

Die Bedeutung und Symbolik von Fußkettchen variiert je nach der Kultur, in der sie getragen werden. Gemeinsam ist ihnen, dass sie weit überwiegend von Frauen getragen werden, im Alltag oder zu rituellen Anlässen und Tänzen.

Geschichte und Kulturen

Die Geschichte der Fußkettchen ist lang und vielfältig. In Indien wurden sie traditionell von verheirateten Frauen als Zeichen der Verbundenheit und Treue zu ihren Ehemännern getragen. Im Nahen Osten waren sie oft ein Zeichen der Stammeszugehörigkeit. Archäologische Funde belegen, dass die Verwendung von Fußkettchen in vielen Regionen der Erde bereits viele Jahrtausende zurückgeht.

Europa

Fußkettchen sind in Europa mindestens für die Zeit Hügelgräberkultur, also seit 1500 v.Chr. nachweisbar. Entsprechende archäologische Funde wurden in Europa im Gebiet entlang der Donau im Alpenvorland, abwärts der Rhone zum Mittelmeer und rheinaufwärts bis zum Atlantik gemacht.

Ägypten

Im alten Ägypten wurden Fußkettchen bereits in prädynastischer Zeit, also vor über 5000 Jahren, von Frauen aller Gesellschaftsschichten als Alltagsschmuck getragen. Die Bezeichnung für diese Schmuckstücke ähnelte der Bezeichnung für Armbänder. Fußkettchen wurden in unterschiedlichen Formen aus Metallen und hergestellt. Die Verwendung von Gold war den Reichen vorbehalten, aber weniger teure Materialien wie Silber und Eisen war auch bei unteren sozialen Schichten verbreitet.

2707–2216 v. Chr., in der vierten, fünften und sechsten Dynastie bestanden Fußkettchen in der Regel aus in mehreren Reihen mit Abstandshaltern aufgefädelten Perlen.

In modernen Zeiten, im frühen 20. Jahrhundert, waren Fußkettchen für ägyptische Frauen in den Innenstädten ein beliebter Ausdruck für urbanen Lebensstil. Heute beschränkt sich die Sichtbarkeit von Fußkettchen in der Öffentlichkeit aufgrund vorherrschender konservativer Moralvorstellungen auf Tänzerinnen bei öffentlichen Veranstaltungen.

Südasien

In Südasien gibt es Nachweise für die Verwendung von Fußkettchen seit dem Neolithikum, also seit der als Steinzeit bezeichneten Epoche.

Heutzutage sind sicherlich die Statuen und Bilder am bekanntesten, die indische Tänzerinnen darstellen, deren Darbietungen von zahlreichen schmückenden Ketten aus Perlen und Geschmeide aller Art an Hand- und Fußgelenken begleitet sind. Für Tänzer besonders interessant: In Fußbänder können Glöckchen oder andere perkussive Instrumente eingearbeitet sein, die es Tänzern erlauben, selbst für eine weitere akustische, musikalisch-rhythmische Komponente ihres Auftritts zu sorgen.