Diamantringe


Diamonds are a Girls best friend
Mit "Diamantring" ist ein Schmuckstück – genau gesagt: Ein Fingerring gemeint, der mit einem oder mehreren Diamanten besetzt ist. Der Diamantring kann natürlich an jedem Finger getragen werden, findet sich aber üblicherweise am linken Ringfinger.
Es gibt zahlreiche verschiedene Ausführungen von Diamantringen, darunter Solitär-Ringe, Cluster- und Pavé-Ringe.
Diamantringe werden häufig als Verlobungsringe verschenkt – eine Tradition, die in Italien begann, sich im 16. europaweit verbreitete, und im 19. Jahrhundert auch in Nordamerika etablierte. Der erste überlieferte diamantene Verlobungsring wurde von Erzherzog Maximilian I. von Österreich im Jahr 1477 Maria von Burgund geschenkt.
In den Vereinigten Staaten führte der Diamantenschürfer und -produzent De Beers Consolidated Mines Ltd. ab 1947 eine Werbekampagne durch. Dabei wurde der Slogan "A Diamond is Forever" ("Ein Diamant währt ewig") populär gemachte und trug dazu bei, die Nachfrage nach diamantenen Verlobungsringen zu steigern.
Angesichts dieser und ähnlicher Werbekampagnen wurden Diamanten zu einem Synonym für Liebe und Bindung, aber auch für Status und Luxus, was sich in dem Filmtitel "Diamonds Are Forever" (Deutsch: "Diamantenfieber") für einen James Bond Film mit Sean Connery und diverse populären Songs über Diamantringe niederschlug – darunter "Diamonds Are a Girl's Best Friend" von Marilyn Monroe, "I'm Too Sexy" von Right Said Fred, "Diamonds" von Rihanna und "This Ring" von T-Pain und Chris Brown.
Diamant – ein ganz besonderes Material
Ein Diamant ist ein extrem hartes, transparentes Allotrop des Kohlenstoffs – das härteste natürliche Material. Diamanten sind seit dem Altertum bekannt und hochgeschätzt.
Eine hervorstechende Eigenschaft von Diamanten ist ihre Streuung von
weißem Licht in Spektralfarben. Der Wert eines geschliffenen Diamanten
als Edelstein wird anhand bestimmter Merkmale bestimmt, wobei vor allem
vier Faktoren den Wert beeinflussen:
- Karatgewicht (Größe), (1 Karat entspricht 0,2 Gramm)
- Schliff,
- Farbe und
- Reinheit.
Das Karatgewicht ist bei weitem der wichtigste Faktor. Bei sonst gleichen Eigenschaften sind größere Diamanten wertvoller als kleinere.
Der Schliff hat wesentliche Auswirkungen auf das Erscheinungsbild
eines Diamanten: die Helligkeit (die Gesamtmenge des Lichts, das von der
Oberfläche reflektiert wird) und das Feuer (die Streuung dieses Lichts
in Spektralfarben).
Die Farbigkeit und Helligkeit kann beurteilt werden, indem man einen
Diamanten von vorne betrachtet. Wenn seine Facetten dunkel oder stumpf
erscheinen, anstatt helles weißes Licht zu reflektieren, dann ist er
möglicherweise "off-make", also schlecht geschliffen oder einfach
schmutzig.
Das Feuer hängt einerseits von den richtigen Winkeln zwischen den Facetten, und andererseits von einer guten optischen Symmetrie ab. Bei einem gut geschliffenen Stein ist beides gegeben, und wenn Sie den Diamanten unter einer einfallenden Lichtquelle wie Sonnenlicht oder künstlicher Innenbeleuchtung drehen, werden Blitze von Spektralfarben sichtbar.
Farblose, "weiße" Diamanten absorbieren nur sehr wenig sichtbares Licht; Diamanten mit starken Gelb- oder Brauntönen werden als "ausgefallene" farbige Diamanten bezeichnet und sind eher selten. Für beides gibt es eine unterschiedliche Marktnachfrage. Farbige Steine sind nicht unbedingt wertvoller als nahezu farblose Steine.
Die Reinheit bezieht sich darauf, wie viele Makel oder Einschlüsse – innere Verunreinigungen ein Stein hat. Diese können seine Helligkeit oder sein Feuer mindern, vor allem, wenn sie sich nahe der Oberfläche befinden, oder wenn sie tief im Inneren des Steins seine Transparenz beeinträchtigen. Ein lupenreiner Diamant ist selten – die meisten haben zumindest einige kleinere Makel – und selbst kleine Makel können den Wert erheblich mindern.
Berühmte Diamanten
Der berühmteste Diamant ist wahrscheinlich der Hope-Diamant, der im Laufe der Jahrhunderte von mehreren königlichen Familien weitergegeben wurde, bevor er schließlich in der amerikanischen Smithsonian Institution landete, wo er heute ausgestellt ist. Er wiegt 45,52 Karat und wird als blauer Diamant des Typs IIb mit der Reinheit VS1 eingestuft. Sein Wert wird auf 200 Millionen bis über 1 Milliarde US-Dollar geschätzt!
Der Collina-Diamant wurde 1905 in Südafrika entdeckt und ist mit 3106 Karat (über 1¼ Pfund!) der größte jemals gefundene Rohdiamant in Edelsteinqualität. Er wurde in 105 einzelne Edelsteine mit einem Gesamtgewicht von 520 Karat geschliffen. Neun größere Steine davon zieren die britischen Kronjuwelen, während weitere Stücke verschiedenen Privatsammlern auf der ganzen Welt gehören. Das größte Collina-Fragment, das derzeit für die Öffentlichkeit zugänglich ist, befindet sich auf dem Zepter von Königin Elisabeth II bzw. von König Charles III.
Der Centenar-Diamant wurde ebenfalls in Südafrika abgebaut – er wog bei seiner Entdeckung 273 Karat und wurde ursprünglich für zu groß und zu umfangreich gehalten, um etwas für Schmuck zu liefern, aber der Chefschleifer von De Beers kam zu einem anderen Schluss, nachdem er ihn fast drei Jahre lang zu einem großen lupenreinen Topas geformt hatte: 247 ct D Farbe VVS2 Typ Ib!
Und schließlich haben wir noch das vielleicht berüchtigtste Juwel der Geschichte: Marie Antoinettes blaues Diamantencollier, das aus 647 weißen Perlen bestand von Jean Baptiste Tavernier um 1668 geschaffen wurde. Es enthielt 49 große blaue Diamanten von insgesamt 140 Karat, verschwand jedoch kurz nachdem Marie während der französischen Revolution von 1789 ihren Kopf verloren hatte.